LGA Baustoff-Recycling gewinnt an Bedeutung

Baustoff-Recycling gewinnt an Bedeutung

Peter Budig

STEFANIE SCHWENKE: RESSOURCEN- SCHONENDES BAUEN MIT SEKUNDÄR- ROHSTOFFEN

Ressourcenschonung ist ein zentrales umweltpolitisches und gesellschaftliches Thema. Auch in der Baubranche gewinnt die Nachhaltigkeit von Prozessen an Bedeutung. Ein eigenes Gesetz, das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), regelt in § 6 die Rangfolge der Abfallbewirtschaftung: „Können Abfälle nicht vermieden oder für eine Wiederverwendung vorbereitet werden, sind sie grundsätzlich stofflich zu verwerten“, heißt es da sinngemäß. So gibt es ganze Branchen, die sich auf das Recycling von Baustoffen spezialisiert haben.

DEFINITION

Aufbereitete und zum erneuten Einsatz
geeignete mineralische Baustoffe werden
als Recycling (RC)-Baustoffe bezeichnet.

RAP STRAPRÜFSTELLE

Prüfstellen nach den Richtlinien zur Ausführung von Prüfungen im Straßenbau sind eigens von der Bundesanstalt für Straßenwesen anerkannte Prüfstellen, die sich mit Prüfungen von qualifizierten Baustoffen im Straßenbau befassen. Im Rahmen dieser Anerkennung sind regelmäßige Prüfstellengespräche, Ringversuche und Überwachungen durch die Straßenbaubehörden erforderlich.

In Bayern regelt derzeit der RC-Leitfaden die Verwertung von Bauschutt als geprüfter, gütegesicherter und zertifizierter RC-Baustoff in technischen Bauwerken für den Erd-, Straßen- und Wegebau. In der LGA sind die dazugehörigen Prüf- und Überwachungsaufgaben in der Bautechnik gebündelt. Bauingenieurin Stefanie Schwenke ist Expertin auf diesem Gebiet und ihr fallen viele gute Gründe ein, auf solche „RC“-Baustoffe zurückzugreifen: „Von staatlichen Stellen wird dies zwar offiziell gefördert, sollte jedoch bei Ausschreibungen bei entsprechender Eignung natürlichen Gesteinkörnungen gleichgestellt werden.“ Durch das Recycling von Abbruch-Baustoffen können wertvolle Ressourcen geschont werden „Eine höchstmögliche Verwertung sollte angestrebt werden.“ Bauvorhaben, bei denen recycelte Baustoffe in größeren Mengen zum Einsatz kommen, sind zur Zeit noch überwiegend im Erdbau (als Füll- und Schüttmaterial) zu finden. Das Interesse, rezyklierte Gesteinskörnungen als Betonzuschlag im Hochbau einzusetzen, steigt, zum Beispiel bei der Sanierung des Nürnberger Volksbades.

Sekundäre Baustoffe stammen u. a. aus dem Abbruch von Altbauten und dem Tiefbau. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die selektive Trennung unterschiedlicher Stoffe bereits am Abbruchort (Holz, Beton, Ziegel, Mauerwerk, Metalle, Böden usw.). In einem nächsten Arbeitsschritt werden die Stoffe aufbereitet, durch Sortieren, Brechen, Sieben, Sichten usw. entstehen möglichst hochwertige Baustoffe. Die bautechnische Eignung und die Umweltverträglichkeit von Sekundärbaustoffen müssen vor ihrer Verwendung durch eine Qualitätssicherung sichergestellt werden. Die Überwachung der Qualitätssicherung muss in Bayern durch eine RAP Stra-Prüfstelle, wie der LGA Bautechnik durchgeführt werden. Ebenso kann die bautechnische Eignung der RC-Baustoffe im eigenen Labor nachgewiesen werden.

Stefanie Schwenke hat Bauingenieurwesen in Cottbus und Dresden studiert, sich bei der Diplomarbeit auf Asphalt spezialisiert. Sie prüft nicht nur recycelte Baustoffe, sondern auch die Unternehmen, die sich auf die Herstellung sekundärer Baustoffe spezialisiert haben. Für die Untersuchung der stofflichen Zusammensetzungen, zum Beispiel bei Beton oder Ziegel, kommen die Labore der LGA zum Einsatz. Doch nicht jeder Vorgang ist so klar wie etwa der Abbruch von Betonbauten. Gemischte Baustoffe müssen sogfältig geprüft werden. „Zum Beispiel müssen Bestandteile von Teer, die in Kellerräumen oder bei Abdichtungen und Anstrichen verwendet wurden, aussortiert werden“, fasst Schwenke ein sensibles Thema zusammen. Denn wichtig für die Akzeptanz der RC-Baustoffe ist sowohl ihre umwelttechnische Eignung als auch die Begrenzung störender Fremdstoffe (Holz, Metall, Kunststoffe, usw.), damit spätere Bau- und Umweltschäden sowie Reklamationen ausgeschlossen sind.

Kontakt

IMPULSE - Kunden-journal kostenlos abonnieren

Die IMPULSE erscheint zweimal jährlich, im Sommer und im Winter jeweils als Online- und Printausgabe. Gerne senden wir Ihnen die IMPULSE kostenlos zu per:

IMPULSE E-Mailversand
IMPULSE Postversand

Google reCaptcha: Invalid site key.

Finden Sie Informationen zu unseren Dienstleistungen, Projektreferenzen, Standorten, Stellenanzeigen oder aktuellen Artikeln in unserer Volltextsuche.