LGA Brücken­stresstest der LGA-Experten

Brücken­stresstest der LGA-Experten

Peter Budig

Ein Feuer unter einer Brücke nahe Schwandorf in der Oberpfalz hat mutmaßlich die Tragfähigkeit der Brücke beeinträchtigt. Der Verkehr auf der B 85 nördlich von Schwandorf, eine Strecke, die von zahlreichen Arbeitnehmern etwa der Firmen Grammer und Siemens in Amberg genutzt wird, musste weiträumig umgeleitet werden. Die Hauptstrecke drohte monatelang auszufallen. Das Bauamt Amberg-Sulzbach hat Spezialisten für Brandschäden und Brückenstatik der LGA hinzugezogen. Nach dem Gutachten der LGA kann die Strecke wohl bald wieder dem Verkehr überlassen werden.

Ein schwerer Brand zweier Heuwägen Anfang Juni unter einer etwa 60 Meter langen Brücke bei Schwandorf, dessen Ursache die Kriminalpolizei beschäftigt, hat die Brücke auf der B 85 zwischen Schwandorf-Fronberg und Kreith geschädigt. Die B 85 von Cham nach Amberg gilt als eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen in der mittleren Oberpfalz. Spezialisten des Brandschutzes der LGA und der Brückenstatik der LGA in Regensburg wurden zu Rate gezogen.

Bewegte Bilder von dem Brückentest

„Es galt zu klären“, so Dr. Michael Cyllok vom Materialprüfungsamt der LGA, „welche Temperaturen beim Brand auf das Bauwerk einwirkten. Man konnte schnell feststellen, dass die Betonschicht durch die Hitze Schaden erlitten hat. Aber die entscheidende Frage war, ob das Spannglied aus hochfestem Stahl im Beton in Mitleidenschaft gezogen wurde.“ Nach ersten Berechnungen zeigte sich ein freundlicheres Bild als zunächst befürchtet. Doch die Arbeit am Rechner kann in solch einem Fall nur der Anfang sein. Unter der Aufsicht der LGA wurden umfangreiche Prüfungen durchgeführt: „Die Brücke wurde mit einem 48 Tonnen wiegenden Schwerlastkran belastet. Wir haben Messmarken angebracht und die Durchbiegung gemessen. Langsam wurde die Belastung gesteigert. Die Messungen wurden für solche Teile durchgeführt, die vom Feuer betroffen waren und solche, die nicht beeinträchtigt wurden. Die Ergebnisse wurden verglichen“, beschreibt Cyllok die Versuchsanordnung.

Glück im Unglück: Feuer hat die Spannglieder der Brücke nicht beschädigt

Was die LGA-Bauingenieure nachträglich besonders gefreut hat: „Die Berechnungen vor den Versuchsreihen und die Messergebnisse haben sich kaum unterschieden. Die Berechnungen waren sehr realitätsnah.“ Unterm Strich hat die Gutachtertätigkeit der LGA dem Freistaat viel Geld gespart. „Nun muss nur die Betondeckung ausgebessert und erneuert werden“, so Cyllok. Auch der Verkehr kann früher wieder über die B 85 rollen. „Ich denke, die Brücke kann in diesem Jahr wieder genutzt werden“, schloss Cyllok dieses Kapitel einer erfreulichen LGA-Arbeit. Auch Henner Wasmuth, der Leiter des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach, ist nach dem Belastungstest am Brückenbauwerk wieder zuversichtlich, dass sich die prekäre Verkehrssituation bald entspannt.

LGA-Brandschutzexperte Dr. Michael Cyllok (li.) und LGA-Prüfstatiker Carsten Liebschner-Rödl beim „Brückenstresstest“

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