LGA Sicherheit ist messbar

Sicherheit ist messbar

Peter Budig

DIE NECKARBRÜCKE IN ESSLINGEN MUSS AUF MEHRBELASTUNG VORBEREITET WERDEN. BAUWERKSMONITORING DER LGA HILFT DABEI

Die Zahl der Brücken in Deutschland, die in die Jahre gekommen sind, ist riesig. Wenn eine davon saniert und damit oft aus dem Verkehr gezogen wird, steigt durch Verkehrsumleitungen die Belastung für andere Überquerungswege. Dies ist, vereinfacht gesagt, die Ausgangslage in Esslingen am Neckar, dessen Hauptüberquerung, die Vogelsangbrücke, 1971-73 erbaut wurde. Die Brücke war einmal für 34.000 Fahrzeuge am Tag ausgelegt, heute queren im Schnitt 43.500 und deutlich schwerere Fahrzeuge das Bauwerk:

„Die Vogelsangbrücke überquert die B 10, den Neckar und die Bahnstrecke und ermöglicht so den Zugang zur Altstadt. Aufgrund umfangreicher Schäden muss die Brücke umfassend saniert und für künftigen Mehrverkehr ertüchtigt werden. Um eine Vollsperrung zu vermeiden, werden die Arbeiten in drei Bauphasen mit kleineren Einschränkungen eingeteilt“, so steht es auf der Homepage der Stadt. Die Vogelsangbrücke ist eine Hauptschlagader des Verkehrs von und nach Esslingen, die auf 450 Metern Länge den Neckar überspannt. Mit 19,4 Millionen Euro Kosten rechnen die Verantwortlichen. Trotz des Großprojekts vermelden die Stuttgarter Nachrichten frohe Botschaften: „Keine nennenswerten Rückstaus, die Arbeiten im Zeit- und Kostenrahmen und bisher keine unliebsamen Überraschungen“ heißt es in einem Artikel vom 29.8.2019.

Selbst die Befürchtung des Handels, wonach die Stadt zur Weihnachtszeit nur eingeschränkt zu erreichen sein könnte, scheint ausgeräumt. Bei der Sanierung in Etappen geht es um weitreichende Maßnahmen: „Die Brücke soll nicht nur während der Jahre 2021/2022, wenn die fl ussabwärts gelegene, ebenfalls marode Hanns-Martin-Schleyer-Brücke abgerissen und neu gebaut werden muss, den umgeleiteten Verkehr bewältigen. Sie soll nach Ende der Bauarbeiten (rechtzeitig vor der Weihnachtszeit 2020) für mindestens weitere 20 Jahre ihren Dienst tun.“

„Um in Zukunft vor unliebsamen Überraschungen geschützt zu sein, sind im Brückenkörper eine Reihe von Sensoren verbaut, die bei Dehnungsbewegungen und bei Neigungen, die von der Norm abweichen, gleich Alarm schlagen“, schreiben die Stuttgarter Nachrichten und berichten damit, ohne Namensnennung, von einer immer wichtiger werdenden Dienstleistung der LGA. Ein individuell auf das Bauwerk und seine Lage angepasstes Sensorensystem sorgt auch in Zukunft für permanente Gewissheit über den Zustand der Brücke: „Im Rahmen einer Sonderprüfung werden durch ein Monitoring der Brücke die äußeren Einwirkungen und die Beanspruchung im Überbau durch eine automatisierte Dauerüberwachung permanent kontrolliert“, schreibt Sven Homburg, zuständiger Monitoring-Experte der LGA, in seinem Bericht.

„Da man bei spannungsrisskorrosions­­­gefährdeten Brückenbauwerken die möglichen Versagensorte nur sehr unzureichend bestimmen kann, muss man davon ausgehen, dass ein Spannstahlbruch an beliebiger Stelle auftreten könnte“, heißt es in der Analyse weiter. Der Messaufwand für größtmögliche Sicherheit ist beachtlich: Aufgrund der Aufgabenstellung wird eine Konfiguration mit insgesamt 124 Sensoren zur Verformungsüberwachung und zwölf Sensoren zur Temperaturerfassung gewählt. So kann dauerhafte Sicherheit maximal gewährleistet werden.

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