LGA Hans-Peter Trinkl ist neuer Vorstand der LGA

Hans-Peter Trinkl ist neuer Vorstand der LGA

Peter Budig

HANS-PETER TRINKL

MITTEN IN DER CORONA-PANDEMIE ÜBERNIMMT HANS-PETER TRINKL DEN CHEFPOSTEN DER LGA.

WARUM DIES EIN OPTIMISTISCHES PROJEKT IST – UND TROTZDEM VORSICHT ANGEBRACHT IST, ERLÄUTERT UNS DER JURIST IN ACHT PUNKTEN.

„Es ist eine große Ehre, der LGA vorstehen zu dürfen“

1

Der Corona-Schub

„Es klingt komisch“, reflektiert der Vorstand laut, „aber Corona hat uns trotz aller Probleme in vielen Themen einen enormen Schub nach vorne gebracht: Sowohl Vorgesetzte als auch die Belegschaft hatten nur wenig Erfahrung mit dem intensiven Arbeiten im heimischen Büro und Online-Konferenzen. Als wir dann, ziemlich plötzlich, den Betrieb auf ‚Homeoffice‘ umschalten mussten, gelang das schnell und reibungslos. Man merkte schon, dass wir naturgemäß technik-affine Kolleginnen und Kollegen haben. Wir konnten sehr viel in der Praxis dazulernen: Wie organisiert man Teamwork digital? Welche Dienstbesprechungen und Kundengespräche kann man ohne merkliche Einbußen online durchführen, mit viel Zeitersparnis und ohne weite Wege?“ Trotzdem sind viele nach dem Lockdown auch gerne wieder ins Büro zurückgekehrt. „Manche Firmen haben die Frage ‚Brauchen denn alle Beschäftigte ein Büro‘ nach Corona mit Nein beantwortet – das ist bei uns anders. Das liegt vor allem daran, dass die stark papierlastige Arbeit im gut ausgestatteten Büro ergonomisch und logistisch am besten erledigt werden kann.“

2

DIGITALISIERUNG

Die Digitalisierung der Baubranche hat lange auf sich warten lassen, ist inzwischen aber deutlich fortgeschritten. Trotzdem ist die Branche nicht mit der Industrie vergleichbar, auch wenn die industrielle Fertigung von Bauteilen zunimmt. Natürlich werden Pläne heute am digitalen Reisbrett gezeichnet, hochentwickelte Software unterstützt Konstrukteure und Prüfer und sogar die Ergebnisse werden online hin- und hergeschickt – doch die papierlose Prüfung ist noch immer eine Illusion. Ganz am Ende wird alles ausgedruckt, weil es der Gesetzgeber noch so vorschreibt.

3

Die Integration DER BAUTECHNIK

„Die Übernahme eines Unternehmens mit 90 Kolleginnen und Kollegen innerhalb weniger Monate – das war im Herbst 2019 eine Riesenherausforderung“, erinnert sich Trinkl an intensive Wochen nach der 150-Jahr-Feier. Diese Integration ist gut gelungen, wenn auch noch nicht vollständig abgeschlossen. „Die Dienstleistungen der neuen LGA Bautechnik GmbH werden unser Angebotsspektrum deutlich verbreitern, wir müssen aber aktiv daran arbeiten, neue Synergieeffekte zu erzielen“, so Trinkl.

4

NACHWUCHSSUCHE

In der schwierigen Nachwuchssuche geht die LGA seit einigen Jahren auch neue Wege. Inzwischen ist es normal, Werkstudenten und Absolventen für die Prüfstatik zu gewinnen und in einem Trainee-Programm weiterzubilden. Natürlich werden auch weiterhin an fast allen Standorten erfahrene Bauingenieurinnen und –ingenieure gesucht. „Zuletzt konnten zehn Vollzeitstellen neu besetzt werden“, zieht Trinkl eine positive Bilanz. Das hausinterne Potenzial-Entwicklungsprogramm, das im Corona-Jahr pausieren musste, soll Kolleginnen und Kollegen jeden Alters unterstützen, Potentiale zu entfalten, die in der täglichen Arbeit zu kurz kommen. Zudem ist das Programm auch ein wichtiger Baustein des Mottos „Wir. LGA.“, denn der persönliche Austausch und der Einblick in andere Tätigkeiten ist unverzichtbarer Bestandteil der Treffen. HANS-

5

GESCHÄFTSJAHR 2020

Hans-Peter Trinkl ganz knapp: „Die Bilanz für 2020 fällt gut aus. Trotz Corona liegen die Zahlen auf Vorjahresniveau. Die Baubranche insgesamt ist stabil, die Auftragslage bleibt, soweit wir blicken können, gut.“

6

AUSBLICK

„Ich warne vor grenzenlosem Optimismus“, prophezeit Hans-Peter Trinkl trotz der positiven Grundstimmung. „Noch sieht alles rosig aus, doch die Delle wird kommen.“ Große Bauprojekte, die die entsprechenden Prüfaufträge mit sich bringen, werden auf Jahre im Voraus geplant. Wenn die öffentlichen Gelder knapper werden, die Wirtschaft nicht mehr so wächst, dann wird verhaltener geplant und das wird man auch bei der LGA spüren. „Was helfen wird, ist unsere Kultur: Wir sind eine Körperschaft und müssen keine überhitzten Ergebnisse abliefern. Wir werden auch rauere Zeiten überstehen“, ist der neue Vorstand überzeugt.

7

WAS ALLES ANDERS WIRD

„Ich hoffe, die nächsten Veranstaltungen finden wieder mit persönlicher Begegnung statt. Trotzdem war der Abschied von Thomas Weierganz ein Zeichen, was alles möglich ist“, erinnert Trinkl an die digitale Amtsübergabe aus dem Museum Industriekultur – wo eigentlich eine Feier stattfinden sollte. „Viele verdiente Kolleginnen und Kollegen – gerade auch in Führungspositionen – gehen bald in den Ruhestand. Wir müssen nicht nur die Nachfolge regeln – was bereits auf gutem Wege ist – sondern auch Strukturen anpassen. Aber ich muss das ja nicht alleine stemmen. Mit Viola Lindner, Kai-Uwe Richter und Hans Kalb in der erweiterten Geschäftsleitung, den Führungskräften und den Beschäftigten an allen LGA-Standorten haben wir ein starkes Team, mit dem wir uns jeder Herausforderung stellen werden“, versichert Trinkl.

8

WIR. LGA.

„Das ist kein Slogan ohne Tiefe!“, so Trinkl. Ohnehin bekannt als ausgezeichneter Kommunikator, will er nicht nur nach außen weiterhin Netzwerke pflegen und neue Kontakte knüpfen. Unbedingt möchte er auch an die Tradition der Bürobesuche und Kollegengespräche seines Vorgängers anknüpfen, „sobald die Pandemie-Situation das zulässt.“ Reger Kollegenaustausch war bei der LGA stets ein wichtiges Anliegen. „In nächster Zeit müssen wir jemanden finden, der unser Mitarbeiterfest in Zukunft so hervorragend organisiert: Hannelore Goth, inzwischen im Ruhestand, hat hier Meilensteine gesetzt.“ Außerdem kehrt der „Kunstsommer“ vom TÜV Rheinland zurück zur LGA. Trinkl: „Dieses Jahr wäre das 25. Jubiläum gewesen, das werden wir 2021 nachholen. Damit sind wir weiterhin auch ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Metropolregion.“

BERUFLICHER WERDEGANG

Entdeckt wurde Hans-Peter Trinkl für die LGA von seinem Vor-Vorgänger Peter Thumann. Einen Teil seines Referendariats für das Zweite Juristische Staatsexamen absolvierte der damals 29-jährige Trinkl 2004 bei der LGA. 2006 erinnerte sich Thumann an den jungen Mann, als ein Syndikus für die Körperschaft gesucht wurde. Trinkl entschied sich schnell, „weil mir die Kombination aus Recht und Technik, und das unternehmerische Denken, das die neue Aufgabe verlangte, sehr zusagte“. Acht Jahre leitete er die Rechtsabteilung der LGA, davon zwei mit Prokura. Seit 2015 war er Mitglied des Vorstands an der Seite von Thomas Weierganz. „Ein ungleiches und gleichwohl optimal aufeinander eingestelltes Gespann“, so bleiben Trinkl die Jahre mit dem Bauingenieur und Nordlicht Weierganz in Erinnerung. Seit 1. September ist Hans-Peter Trinkl alleiniger Vorstand der LGA.

DIE TRINKLS PRIVAT

Hans-Peter Trinkl verbrachte seine Kindheit und Jugend in Gostenhof. Sein Großvater, der auf den poetischen Namen Ruggero Binutti hörte, stammte aus dem Friaul in Italien und kam nach dem Krieg als Koch ins besiegte Deutschland, um auf Schloss Stein für die Amerikaner zu arbeiten. Er lernte die Nürnberger Friseurin Grete Wald kennen und lieben. Trinkls Mutter Karin führte den Friseursalon Binutti in der Adam-Klein-Straße weiter. Hier wuchs Hans-Peter auf, besuchte nach der Grundschule in der Preißlerstraße die nahe Wilhelm-Löhe-Schule bis zum Abitur. Sein Vater Hans Trinkl baute den Baumaschinen-Mietpark der Firma Theisen in Nürnberg auf, sodass der Sohn früh mit dem Baugewerbe in Kontakt kam und bis heute Bagger fahren kann. Der Beruf des Großvaters lebt als Talent in Hans-Peter Trinkl fort, als Ferienjobber hat sich der Schüler in der Siemens-Kantine verdingt und fühlt sich bis heute in der heimischen Küche im Nürnberger Land sehr wohl. Hier leben die Trinkls, Hans-Peter mit Ehefrau Cornelia und ihren zwei Töchtern (fünf Jahr und ein Jahr alt), sowie der kurzbeinige Bobby, ein 14-jähriger Zwergrauhaardackel. Cornelia Trinkl ist studierte Gymnasiallehrerin für moderne Sprachen, war lange Zeit ehrenamtlich auf verschiedenen Positionen in der Kommunalpolitik aktiv und ist seit 1. September Referentin für Schule und Sport der Stadt Nürnberg.

IMPULSE - Kunden-journal kostenlos abonnieren

Die IMPULSE erscheint zweimal jährlich, im Sommer und im Winter jeweils als Online- und Printausgabe. Gerne senden wir Ihnen die IMPULSE kostenlos zu per:

IMPULSE E-Mailversand
IMPULSE Postversand

Google reCaptcha: Invalid site key.

Finden Sie Informationen zu unseren Dienstleistungen, Projektreferenzen, Standorten, Stellenanzeigen oder aktuellen Artikeln in unserer Volltextsuche.