LGA 3-D-Laserscanner vermisst Kelleranlagen

3-D-Laserscanner vermisst Kelleranlagen

Peter Budig

CARINA SCHMITZ VON DER LGA INSTITUT FÜR UMWELTGEOLOGIE UND ALTLASTEN GMBH HAT NEUN KELLER IN DER STADT VERMESSEN.

Für die Geografin Carina Schmitz sind fränkische Keller Studienobjekte, die sie von Berufs wegen aufsucht. Die Spezialistin für Felssicherung geht häufiger in die Keller als „auf den Keller“, ihr Antrieb ist die ingenieurgeologische Untersuchung. Denn zuletzt erhielt ihr Arbeitgeber, die LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH – seit 2002 eine eigenständige GmbH mit LGA-Beteiligung – den Auftrag, die Straßenverkehrssicherheit im Bereich von neun städtischen Kellern zu untersuchen.

Die 30-jährige Masterabsolventin aus Bonn ist Spezialistin für Felssicherung an oberirdischen Böschungen und Massiven – die unterirdische Arbeit hat sich zusätzlich ergeben: „Meine Aufgabe ist es, das Projekt dem Kunden und unseren Mitarbeitern gegenüber zu steuern und selbst die geologische Aufnahme durchzuführen“, erläutert sie und macht keinen Hehl daraus, gleich beim ersten Arbeitgeber nach dem Studium ihren Traumjob ergattert zu haben. Neben der unterirdischen Untersuchung gehören sowohl die Dokumentation der Arbeiten und die Bewertung der Befunde als auch die Budgetverwaltung und Kostenerstellung für den Kunden zu ihren Aufgaben.

Keller – Zugang erhält man häufig über Privathäuser – sondiert sie zunächst den Zustand der Decke und der Wände. Klüfte, rezente Ausbrüche, Durchwurzelungen, Nassstellen und Ähnliches werden untersucht und mit Nummern markiert. Um auch die Mächtigkeit der Decke – ebenfalls ausschlaggebend für die Verkehrssicherheit von Straßen auf den Kellern – zu prüfen, kommt digitale Hightech zum Einsatz: Kollege Martin Harder erfasst die Keller mit dem 3-D-Laserscanner und vermisst sowohl die Stollen unterirdisch als auch die Geländeoberfläche mitsamt Straßen und Häuserfronten oberirdisch. Es entsteht ein zusammenhängendes Modell, aus dem die Distanz zwischen Kellerdecke und Geländeoberfläche sowie die Straßengrenze in Relation zu den Kellern ersichtlich werden.

Ein nächster Arbeitsschritt – falls bisher nicht mit letzter Gewissheit über die Verkehrssicherheit geurteilt werden konnte – sind sogenannte schwere Rammsondierungen: Eine Bohrfirma rammt dazu von der Straßendecke aus eine genormte Kegelspitze in den Untergrund. Der Rammwiderstand lässt auf die Tiefenlage der Felsoberkante und damit auf die „Dicke der Kellerdecke“ schließen. „Es ist eben ein Unterschied, ob dort vor allem Lockermaterial oder Fels, der viel mehr Gewicht abträgt, vorhanden ist“, erklärt Schmitz.

DER 3-D-LASERSCAN

Faszinierende dreidimensionale Modelle zeigen die Lagerelation im und auf dem Keller. Die Bilder entstehen mit einem Leica BLK360 Laserscanner; er erfasst die Umgebung mit vollfarbigen Panoramabildern, die über eine hochgenaue Punktwolke gelegt werden. „Bei hoher Zoomstufe sieht man, dass das vermeintliche Modell aus lauter Einzelpunkten besteht“, erläutert Carina Schmitz. Im Keller können mit einem „Klick“ – der Scan dauert drei Minuten, das Gerät ist auf einem Stativ fixiert – bis zu sieben Meter Strecke erfasst werden. „Das gilt aber nur bei geraden Gängen, verwinkelte, hindernisreiche Stollen oder Treppen müssen mit mehreren Aufnahmen erfasst werden, um mindestens 50 % Überlappung zum benachbarten Scan zu gewährleisten.“ Auch oberirdisch werden Aufnahmen gemacht, aus beidem lassen sich insgesamt faszinierende Gesamtmodelle errechnen, die Kellerlage, Straße und Bebauung realistisch in beliebigen Schnitten und Projektionen abbilden.

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