LGA Stab­wechsel bei der LGA in Landshut

Stab­wechsel bei der LGA in Landshut

Peter Budig

Ein Stabwechsel wurde vollzogen, bei der Leitung der ältesten Zweistelle der LGA: Im Jahr 1908, damals noch unter dem Namen „Gewerbeanstalt Landshut“, wurde diese Niederlassung gegründet. Mit Reinhold Theisz, in Landshut seit 1995 Prüfamtsleiter und seit 2003 Zweigstellenleiter, geht gleichzeitig der heute am längsten tätige Prüfamtsleiter der LGA in den Ruhestand: Seit 1. Oktober 1979 hat er als prüfender Statiker in Deggendorf gewirkt, seit November 1988 als Stellvertreter und seit November 1995 als Prüfamtsleiter und Prüfsachverständiger für Standsicherheit setzte Theisz die entscheidende Unterschrift unter zahlreiche Standsicherheitsprüfungen in seinem Aufgabenbereich.

Dieser reichte all die Jahre über sein geographisches Einzugsgebiet hinaus, egal ob er in Deggendorf oder später Landshut wirkte. Fragt man den am Weihnachtstag 1952 Geborenen nämlich nach besonders eindrucksvollen Prüfaufträgen, fällt ihm neben seiner Mitarbeit beim Turm der Martinskirche, der Dominikanerkirche in Landshut, dem Neubau der dortigen Justizvollzugsanstalt, auch die „Gelbe Treppe“ an der Residenz in München und die Bayerische Vertretung in Berlin ein. Warum prüft ein Landshuter, der einer bayerischen LGA-Zweigstelle vorsteht, in Berlin? „Der Tragwerksplaner kannte mich und hat mich als Prüfer vorgeschlagen“, lautet die lapidare Antwort. Ein weiterer Höhepunkt im beruflichen Leben von Reinhold Theisz: Im Jahr 2008 hat Theisz die 100-Jahrfeier „seiner Landshuter LGA“ gefeiert. Eine ausführliche Broschüre ist heute noch ein Dokument dieses Jubiläums. 

Was hat sich an der Arbeit der LGA geändert in all den Jahren? „Durch mehrere Änderungen der Bayerischen Bauordnung ist das Prüfvolumen stark gesunken“, fasst Theisz seine Erfahrungen zusammen: „Was heute noch geprüft wird, sind ausgesuchte Bauwerke. Die EDV mit einer Vielzahl an Rechenprogrammen hat die Arbeit der Tragwerksplaner und der Prüfer nachhaltig beeinflusst und wesentlich verändert. Das Prüfamt ist inzwischen im Grunde ein großes Ingenieurbüro geworden.“ Die Landshuter LGA hat sich neben dem Stammgeschäft einige Spezialgebiete erarbeitet: Dazu gehören Typenprüfungen für Stahlbetonbehälter (Güllegruben, Biogasanlagen) und das Bauen im historischen Bestand. Der Nachfolger von Reinhold Theisz steht schon länger fest: Es ist der Landshuter Manfred Steinicke, den er einst beim Bau des Landshuter Hofbergtunnels als Tragwerksplaner kennenlernte und später für die LGA gewann.

Beide arbeiteten lange gemeinsam. Nur „schweren Herzens“ ließ Theisz seinen jüngeren Kollegen ziehen, als dieser das LGA Prüfamt für Standsicherheit in München übernahm. „Aber es war vereinbart, dass er wiederkommt, wenn ich in den Ruhestand gehe“, lächelt Theisz, wohl wissend, dass auch die Münchner den hervorragenden Prüfamtsleiter ungern ziehen lassen. Doch Steinicke hat sein privates Haus in Landshut und die weite tägliche Anfahrt ist kein Pappenstiel. Gemeinsam mit derzeit 11 Ingenieuren und drei Verwaltungskräften wird er das Landshuter Prüfamt in die Zukunft führen. Im Ruhestand will Reinhold Theisz vor allem seinen sportlichen Hobbys nachgehen. Und er wäre kein so guter Ingenieur, wenn er den Ausstieg nicht schon längst vorbereitet hätte: „Ich werde ab 3. Juli alleine zu Fuß über die Alpen nach Venedig wandern. Das werden wohl 26 Etappen – und dann möchte ich mich mit meiner Frau in der Lagunenstadt treffen.

Sie ist ja noch berufstätig (als Zweigstellensekretärin bei der LGA in München) und wir wollen dann noch ein paar schöne Tage in Italien verbringen“, freut sich der sportliche Ruheständler. „Ich denke, dass so eine Entschleunigung nach einem langen, schönen aber auch fordernden Berufsleben genau das Richtige ist“.

Das Geheimnis eines guten Prüfers, so Theisz, sei die Bereitschaft, bei jedem Auftrag auch ein lernender Mensch zu sein. „Die schöpferische Tätigkeit tritt beim Prüfen zurück. Man muss immer bereit sein von anderen zu lernen“. Das Kreative und handwerkliche Zupacken ist trotzdem in Theisz´ Leben nicht zu kurz gekommen. Er hat es nur ins Private verlagert: „Ich habe viel selbst gebaut und renoviert.“

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