LGA Neues Aufgaben­gebiet im Bestand der Landwirt­schaft

Neues Aufgaben­gebiet im Bestand der Landwirt­schaft

Peter Budig

SVEN HOMBURG WEITET GESCHÄFTSFELD BAUWERKSMONITORING AUS. MODERNE MESSTECHNIK FÜR HALLEN

Wir haben uns längst daran gewöhnt: Ein PC gilt nach drei Jahren als „verbraucht“, ein gutes Auto hält vielleicht zehn Jahre. Doch was ist mit der Haltbarkeit von Bauten? Für die LGA, Bayerns größten Dienstleister im Bereich Tragwerksprüfung und Standsicherheit, ist das Geschäft mit der Überwachung von Bauwerkszuständen ein neuer Geschäftszweig. Er liegt in Händen von Sven Homburg und seinem Team.

„Bauwerksmonitoring“ heißt die Technik, eine Errungenschaft der Digitalisierung. „Unter Bauwerks-Monitoring versteht man die fortlaufende, messtechnische, sensorgestützte Überwachung und ingenieurmäßige Bewertung des Zustandes von Bauwerken“, erläutert Sven Homburg. Nach Erfahrungen an Brücken, Leuchttürmen und sogar der Zufahrt zum Elbtunnel in Hamburg geht Homburg nun ein neues Geschäftsfeld an: landwirtschaftliche Nutzbauten, speziell Hallen. TÜV-Prüfungen haben ergeben, dass 60 Prozent der etwa 40.000 Hallen in Deutschland Mängel aufweisen.

„Der Zahn der Zeit, Verformungen, Schnee, Regen, Temperatur, Ozon, Wind und Sturm, alles wirkt kontinuierlich auf Bauten ein. In Ställen kommen noch Ausdünstungen der Tiere und ihrer Exkremente hinzu“, so der Bauingenieur. Gerade im ländlichen Raum kann die neue Technik Sicherheit geben und Kosten sparen. „Oft wurden Dachkonstruktionen von Hallen nachträglich verändert, zum Beispiel durch das Anbringen von Solarenergie-Erzeugern.

Was bedeutet das für den Zustand von alten, bereits lange genutzten Tragwerken?“ Diese Frage hat sich Homburg, oft gestellt. Auch diese Frage kann Bauwerksmonitoring lösen. Der Zeitpunkt für etwaige bauliche Maßnahmen kann anhand der Messdaten exakt vorbestimmt und geplant werden. Aus Erfahrung weiß Sven Homburg: „Wenn es zu spät ist, wird es teuer. Gezielte und mit der Tragwerksplanung abgeglichene Monitoring-Maßnahmen amortisieren sich praktisch immer.

Zu Besuch auf dem Kublerhof

Zu Besuch auf dem Küblerhof in Sperberslohe, einem Ortsteil von Wendelstein im Landkreis Roth südlich von Nürnberg. 130 Kühe stehen in den Ställen. Hans Kübler, der Senior, und Christan, sein Sohn, bewirtschaften den Hof mit ihren Frauen als Familienbetrieb.

Etliche der Maschinen-Hallen und Ställe wurden erst in den letzten Jahren erneuert oder sogar neu gebaut. Homburg nutzt den Hof der befreundeten Nachbarn, um für die IMPULSE auf Besonderheiten im Monitoring bei landwirtschaftlichen Bauten hinzuweisen. „Diese Art Hallenbau“, so Hans Kübler, indem er auf einenvorne offenen Bau mit etwa 140 qm Nutzfläche verweist, „war ursprünglich eine Waldstreuhalle. Heute stehen vor allem Landmaschinen hier vor Witterungseinflüssen geschützt.“ Ein Mitarbeiter von Homburg, der LGA-Techniker Mario Barnjak, zeigt, wo Sensoren des Bauwerksmonitorings anzubringen wären: „An den statisch relevanten Punkten, etwa Knotenpunkten, wo große Lasten ankommen, an Stellen, wo sie ins Fundament abgeleitet werden.“ Ein sensibles Radargerät durchleuchtet Beton und Holzträger, kann Metalle oder Klammern im Holz aufzeigen und kann Schwachstellen in der Konstruktion detektieren.

„Am Ende wird es sich sogar rechnen“, so LGA-Experte Sven Homburg, „die Technik gleich beim Neubau einzusetzen und die Veränderungen am Gebäude zu überwachen.“ Denn Bauwerksmonitoring bedeutet: „Sicherheit ist messbar“. Dies ermöglicht proaktives Handeln. Viele Kosten zur Vermeidung von Sicherheitsmängeln oder Schäden werden so eingedämmt oder würden gar nicht anfallen.

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