LGA Prüfung von Fernwärme­schächten

Prüfung von Fernwärme­schächten

Peter Budig

Die Untersuchung der Schächte ist eine sportliche Aufgabe.

WICHTIGER BEITRAG DER LGA FÜR DIE ENERGIEVERSORGUNG STÄDTISCHER HAUSHALTE

Die N-ERGIE, kommunaler Energieversorger der Region Nürnberg, „beliefert knapp 50.000 Gebäude und Wohnungen mit Fernwärme. Rund ein Viertel des Raumwärmebedarfs im Stadtgebiet wird so gedeckt. Die Fernwärme entsteht größtenteils aus hocheffizienter und umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Sie kommt aus verschiedenen Heizkraft-/ Heizwerken im Stadtgebiet, 90 Prozent davon aus dem Heizkraftwerk Sandreuth. Dabei werden ca. 20 Prozent aus der Verbrennung von Hausmüll, ca. 8 Prozent aus Biomasse und der Rest (rund 70 Prozent) überwiegend aus Erdgas und zu geringen Mengen aus leichtem Heizöl generiert. Zukünftig soll der Anteil erneuerbarer Energieträger schrittweise gesteigert werden“, das teilt Silke Weiß von der Pressestelle der N-ERGIE zum Thema Fernwärme mit. Diese Art der Energieversorgung ist praktisch für den Kunden, weil so die Wärmeversorgung direkt ins Haus kommt. Die Hausbewohner benötigen keine eigene Heizanlage.

Vom Kraftwerk wird die Wärme in Leitungen meist unterirdisch zu den Anwohnern geliefert. Diese unterhalb stark befahrener Straßen errichteten Fernwärmeschächte stammen häufig aus den 1960er und 1970er Jahren. „Schäden an den Stahlbetonbauwerken entstehen durch Korrosion der Bewehrung und Abplatzungen des Betons, v. a. verursacht durch eindringendes Salzwasser, und sind durchaus mit denen an Brückenbauwerken zu vergleichen“, erläutert Bauingenieur Bernd Hammer von der LGA. „Sie müssen nach DIN 1076 „Ingenieurbauwerke“ im Zuge von Straßen und Wegen, Überwachung und Prüfung‘ alle sechs Jahre geprüft werden, eine Vorauswahl trifft die N-ERGIE“. „Im Stadtgebiet von Nürnberg gibt es ca. 1.600 begehbare Fernwärmeschächte; rund 100 werden heuer von der LGA einer Hauptprüfung unterzogen“, teilt dazu Silke Weiß mit.

Für den Prüfer ist die Untersuchung der meist nur ca. zwei mal zwei Meter großen Schächte, in denen es nicht selten 40 Grad heiß ist, eine sportliche Aufgabe. Die meisten Schäden sind denen von Brückenanlagen vergleichbar, Korrosion an der Bewehrung, abgeplatzter Beton. Kriterien für die Prüfung sind Verkehrssicherheit, Dauerhaftigkeit, Standsicherheit. Im Anschluss an die Prüfung geht eine „Berichterstattung mit Benotung mittels der Software SIB-Bauwerke“ an den Auftraggeber. Dazu gehört auch eine Maßnahmenempfehlung. „Die Instandsetzung der Schäden wird dann durch die N-ERGIE fremdvergeben. Viele Firmen begrüßen es, wenn wir diese Arbeiten begleiten“, fasst Herr Bernd Hammer den Prozess zusammen. „Ist die Instandsetzung abgeschlossen, werden die Schächte nochmals in Augenschein genommen.“ Die Abfolge von Tätigkeiten während der Begutachtung und Instandsetzung hat sich im Laufe der Jahre gut eingespielt. „Jeder weiß um die Qualitäten und Vorzüge des anderen, das läuft fast immer reibungslos“, zieht er sein Fazit.

DATEN UND FAKTEN ZUM FERNWÄRMENETZ IN NÜRNBERG

  • Das Leitungsnetz der Nürnberger Fernwärme hat eine Länge von ca. 350 Kilometern.
  • Der Fernwärme-Anschlusswert liegt aktuell bei rund 940 Megawatt.
  • Im Stadtgebiet gibt es ca. 1.600 begehbare Fernwärmeschächte; rund 100 werden heuer von der LGA einer Hauptprüfung unterzogen.

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