LGA Unter­nehmen Kunden­journal Impulse 2020 Ausgabe 2/2020 Zerstörungs­freies Prüfen von Betonteilen

Zerstörungs­freies Prüfen von Betonteilen

Peter Budig

VORTRAG ÜBER POTENTIALFELDMESSUNG ALS ZERSTÖRUNGSFREIE PRÜFMETHODE FÜR BETONBAUTEILE SCHLIESST INTERNE FORTBILDUNG AB

Stefan Baumann nutzt ein internes Fortbildungsangebot der LGA. Nach der Ausbildung zum Baustoffprüfer und Bautechniker kann er nun Aufgaben wahrnehmen, die sonst Ingenieuren vorbehalten sind. Die elektrochemische Potentialfeldmessung ist eine zerstörungsfreie Prüfmethode im Bauwesen, mit der aktive Korrosionsprozesse an der Bewehrung von Stahlbetonbauwerken lokalisiert werden können. Mit diesem Thema beschäftigte sich Stefan Baumann im Rahmen einer internen Prüfung der LGA. In seinem gut gegliederten Vortrag erläuterte Baumann zunächst die schützende Wirkung des Betons aufgrund seiner Alkalität, welche die Bewehrung erstmal vor einer Schädigung durch Korrosion (Eisenauflösung) schützt. Im Laufe der Zeit kann durch die Einwirkung von chloridhaltigen Wässern, meist aus Tausalzen, eine sog. örtliche Depassivierung des Korrosionsschutzes eintreten. Ist dies erfolgt, tritt die Schädigungsphase ein und Korrosion an der Bewehrung kann grundsätzlich stattfinden. Durch weitere Einwirkungen von Wasser und Sauerstoff bilden sich elektrochemische anodische und kathodische Teilprozesse an der Bewehrung aus, die zur Korrosion an der Anode führen. Die dabei anliegenden Spannungsdifferenzen zwischen Bewehrung mit und ohne Korrosionsansätzen unterscheiden sich um mehrere 100 mV. Mit Hilfe von mobilen Bezugselektroden, im Bauwesen häufig Kupfer-/Kupfersulfat-Elektroden, können solche Potentialunterschiede mit einem hochohmigen Voltmeter gemessen und Bereiche mit Korrosionsbildung an der Bewehrung erkannt werden.

Das Verfahren wird vorwiegend an Verkehrsbauwerken wie Brücken und Tiefgaragen bzw. Parkhäusern angewandt, überall dort, wo „chloridinduzierte Korrosion als Schadensursache in Frage kommt. Ziel der Potentialfeldmessung ist es, Bereiche mit aktiv korrodierender Bewehrung flächendeckend aufzufinden und möglichst eng gegeneinander abzugrenzen“, erläutert Baumann. Die Messergebnisse werden maßstäblich als Oberflächendiagramm in Bauwerkspläne übertragen. Über statistische Auswertungen der Potentiale im Zusammenhang mit zusätzlichen Prüfungen und Messverfahren, wie beispielsweise zerstörungsfreie Betondeckungsmessungen, Bestimmung des Chloridgehaltes an tiefengestaffelten Bohrmehlproben und Sondieröffnungen über der Bewehrung, kann die Korrosionswahrscheinlichkeit bauteilbezogen den erfassten Potentialen zugeordnet und bewertet werden. Mit Hilfe dieser Grundlagen können anschließend aussagekräftige Instandsetzungskonzepte erstellt und Massenermittlungen mit Kostenschätzungen für die Instandsetzung ausgearbeitet werden, die eine wirtschaftliche Betrachtung der notwendigen Maßnahmen ermöglichen.

STEFAN BAUMANN...

…kam 1994 zur LGA und absolvierte bis 1997 eine Ausbildung zum Baustoffprüfer. In dieser Zeit und in den ersten Jahren der beruflichen Laufbahn lernte er alle Laborbereiche der LGA kennen. Eine berufsbegleitende Ausbildung (2001 – 2005) an der Technikerschule schloss er erfolgreich zum staatlich geprüften Bautechniker ab. Der anschließende Wechsel als Sachbearbeiter in den Ingenieurbereich des Referats Baustoffe und Betontechnologie, jetzt Abteilung Beton Baustoffe Bauwerke, förderte sein Entwicklungspotenzial. In einem Gestellungsverhältnis arbeitete er beim TÜV Rheinland und kehrte nun mit der Bautechnik zur LGA zurück. Eine Besonderheit der LGA für hoch qualifizierte. Techniker ist ein internes Prüfverfahren, mit dem in einem definierten Fachgebiet Kenntnisse auf Ingenieurniveau nachgewiesen werden. Wer dies – wie Stefan Baumann – erfolgreich abschließt, kann anschließend in seinem Fachgebiet Tätigkeiten ausüben und Prozesse begleiten, die sonst Bauingenieuren vorbehalten sind. Die Förderung der Potenziale und der Qualifikation verbindet sich mit dem Wechsel in eine höhere Vergütungsgruppe. Stefan Baumann ist ein gutes Beispiel für Kollegen, die die zahlreichen internen Fortbildungsmöglichkeiten der LGA nutzen. Baumanns Vortrag im Rahmen des Prüfungsgesprächs ist der Abschluss dieser internen Qualifikation und ein weiterer Baustein seines innerbetrieblichen Aufstieges in der LGA.

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