LGA Unter­nehmen Kunden­journal Impulse 2022 Ausgabe 2/2022 „Das schönste Bierzelt Bayerns“

„Das schönste Bierzelt Bayerns“

Peter Budig

FAKTEN ZUM HOLZBAU

  • Hauptkonstruktion: Brettschichtholz Fichte
  • Böden EG: Lärche
  • Gesamtfläche mit Holzböden: 4.180 m²
  • Treppenanlagen: 14
  • Holzvolumen: ca. 1.000 m³
  • Aufbauzeit Zelt inkl. Biergarten 4-5 Wochen
  • LKW-Transporte: ca. 70
  • Gesamtfassungsvermögen inkl.
  • Bewegungsflächen: 6.500 Personen
  • Sitzplätze: ca. 3.600
  • Abstand zwischen den Bänken: ca. 30 cm
  • Plätze Stehtische: ca. 880
  • 2 Lounges 12 x 6 m in der 3. Etage für 2 x 100 Personen (ohne Sitzmöbel)
  • Hauptbar im OG Zelt: ca. 220 Personen
  • Sonnenbar im OG Biergarten: ca. 300 Personen

EIN RIESIGER HOLZBAU MACHT AUF DER „MILTENBERGER MICHAELISMESSE“ FURORE – EIN EIGENKONSTRUKT DES EINHEIMISCHEN SCHREINERS MATHIAS HOFMANN

Das Referat „Fliegende Bauten“ der LGA ist spektakuläre Aufgaben gewohnt, das Jahrmarktleben, wo viele Fliegende Bauten zu prüfen sind, erfordert immer wieder ganz besondere Lösungen und das „ Spektakulum“ gehört dort zum Geschäftsprinzip. Trotzdem ist das, was der „Lechnerwirt“ in Miltenberg für die Michaelismesse als „Bierzelt“ installiert hat, eine eigene Dimension.

Erstmals wurde 2022 (nach zwei Jahren Corona-Zwangspause) auf der traditionsreichen „Mess“, wie das Volksfest hier heißt, ein neues Bierzelt präsentiert, welches das Gesicht der Michaelismesse nachhaltig prägen wird: Es sind zwei Einheiten, das neue Bierzelt und der Biergarten, beide mit eigenem Prüfbuch. Das Zelt besteht in der Grundkonstruktion aus einem langen „Schiff“ mit zwei Quergiebeln. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine Galerie und ein umlaufender Balkon, darüber zwei verglaste VIP-Lounges.

Bis ins Detail sind alle sichtbaren Teile dieses riesigen Baus, Lounges, Treppenanlagen, Galerien in Modulbauweise aus Holz gefertigt, sogar die Regenrinnen in den Kehlen. Das Zentrum des offenen Biergartens bildet der zweistöckige Ausschank- und Barbereich, überdacht mit einer Faltmarkise aus Zeltplane. „Die besondere Herausforderung für den Tragwerksplaner“, so Jürgen Lehnert von der LGA, „bestand darin, die erforderlichen lösbaren Verbindungen für den Fliegenden Bau einerseits zu berechnen und andererseits als verdeckte oder kaum sichtbare Anschlüsse zu gestalten; insbesondere die Ausführung als biegesteife Rahmenecken sind an dieser Stelle zu erwähnen. Diese Kombination gibt es im üblichen Holzbau sonst nicht.“ Das Referat Fliegende Bauten war idealerweise als Prüf- und Genehmigungsstelle von Anfang an in das Projekt eingebunden und baubegleitend tätig.

Neben der warmen Ausstrahlung im Inneren durch die Holzbauweise, der schieren Größe und den vielen Details im Innenausbau (Holzbänke sind durch Querstreben verstärkt, damit man auf ihnen tanzen kann, unter den Tischen befinden sich Netze für die Überkleider der Gäste, ein Paternoster versorgt die Bedienungen im ersten Stock mit den Getränken, zwei große Tische sind drehbar, damit alle Gäste zur Bühne schauen können …) ragt der Biergarten mainseitig über den Fluss. Der Ausblick übers Wasser ins grüne fränkische Maintal ist atemberaubend. Selbst Bayerns Ministerpräsident Markus Söder war sichtlich beeindruckt bei seinem Ausflug auf die Michaelismesse: „Das schönste Bierzelt Bayerns“, urteilte er.

DER NEUE FESTWIRT: MATHIAS HOFMANN

Hinter dem Begriff „Lechnerwirt“ stehen Mathias Hofmann (56) und seine Firma HOMAT. Der Schreiner hat 1987 seine erste Firma gegründet und sukzessive zu einem Fachunternehmen für Holzbau mit über 100 Mitarbeitern ausgebaut. Etliche seiner Patente und Erfindungen, zum Beispiel für das Herstellen von Längsverbindung für tragende Holzbauteile, finden sich in spektakulären Holzbauten weltweit wieder. 2016 hat er diese Firma verkauft und ist nun im eigenen Beratungs- und Konstruktions unternehmen HOMAT tätig. Das Miltenberger Holzzelt ist sein Entwurf. Auch die meisten Teile hat er selbst produziert oder sie wurden nach seinen Vorstellungen als Auftrags arbeiten erledigt.

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